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Das Stück

Das Theaterstück „Die Korrektur eines Tunichtguts“ begleitet die Geschichte zum Rheindurchbruch bei Diepoldsau und die Geschichte(n) der Menschen, die mit dem ungehorsamen Fluss lebten, ihn regulierten und heute vor allem genießen. Vom Ritt des Johann Ender zum Kaiser nach Wien, über die Arbeiter bis hin zur entspannten Joggerin der Gegenwart wandert das Publikum mit dem Rhein durch die Zeit. Mit viel Humor, aber auch Momenten zum Nachdenken, verfolgt man die „Hotspots“ des Rheindurchbruchs ebenso wie menschliche Augenblicke in der Historie, wie sie hätten stattfinden können.

Die Darsteller*innen sind theaterfreudige Menschen aus den umliegenden Gemeinden rund um den Rhein, die mit ihren ortstypischen Dialekten das Stück lebendig werden lassen.

Eine Kollage

Mit dem Tunichtgut springen wir von einem Zeitgeschehen rund um den Diepoldsauer Rheindurchstich zum nächsten. Jedes Ereignis, fast jede Szene ist ein kleines Bild, manchmal übergreifend ins nächste, manchmal ganz für sich stehend. Verbunden sind alle durch den allgegenwärtige Rhein und werden so zu einem großen, bunten Gemälde und einer gemeinsamen Geschichte. Die Vermischung von realen historischen Textelementen, Interpretationen dieser und einem Schuss reiner Fantasie lässt ein schönes, bildgewaltiges Theaterabenteuer entstehen. So sehen sich Maria und Martin vor den Trümmern ihrer Existenz nachdem der Rhein erneut die Dämme durchbrochen hat. Johann Ender wird nach einer Diskussionsrunde im Wirtshaus nach Wien geschickt und der Kaiser hat Angst vor einem Loch im Arlberg. (Aber den Vorarlbergern hilft er dennoch, ein wenig). Überschwemmungsopfer erzählen dem Publikum ihre Geschichte, während der Rhein meint, dass er nun mal ein Fluss ist und nicht anders kann. In Wien duellieren sich Politiker verbal um die Grenzen rund um den Rhein und in Altach verliebt sich ein Mädel in einen Diepoldsauer, sehr zum Leidwesen des Vaters. Arbeiter erzählen beim Jausenbrot über ihre Arbeit, die jäh vom Ersten Weltkrieg unterbrochen wird. Schlussendlich gibt’s einen Knall. Ein wenig zu spät, ein wenig zu schwach und zum Amüsement des Rheins. Damit sind die Geschichten aber noch nicht vorbei…

Gedanken zum Stück von Heidi Salmhofer

„In diesem Theaterstück steckt ganz viel Herzblut und Liebe aller Mitwirkenden. Wir erzählen auf unsere Art und Weise eine Geschichte, die uns im Laufe der gemeinsamen Entwicklung auch immer mehr ans Herz gewachsen ist. Tatsächlich haben wir geweint aber auch ganz viel gelacht. Ich glaube, diese Leidenschaft ist in diesem Stück spürbar. Das ist unsere Art, der Vergangenheit und ihrer Menschen Respekt zu zollen.“